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Eugen Rosenstock-Huessy: Künstler und Gemeinde (1939)

Eugen Rosenstock-Huessy

Künstler und Gemeinde

COMMENCEMENT ÜBUNGEN
an der Stuart School der schönen Künste
Boston, Massachusetts

  1. Juni 1939

Nachwort des Übersetzers

Eugen Rosenstock-Huessys Schriften sind nicht so leicht zu lesen, wenn man sie nicht hört. Er hat wirklich dem Auftrag Folge geleistet: laß, was in der Musik für sich zu leisten ist, mit dem Klavierspiel – und tu diese Qualität in die Darlegung, ja in das Verfassen Deiner Gedanken. So wechselt von Satz zu Satz die Beleuchtung. Und die Absätze sind oft schon für sich kompakte Kompositionen.

Aber nicht aus dem Kalkül heraus, sondern aus dem Vertrauen auf jenes Medium zwischen Aktiv und Passiv, von dem er spricht. Was gesprochen wird, wirkt auf den Sprecher als Hörer zurück und erzeugt das, was noch kommt, mit. Am Anfang ist dieser Anteil des Hörens gewaltig, gegen Ende summiert er sich und wird immer zarter.

Dabei gibt es aber doch den Kompositionsplan von Anfang an.

Anrede (Prolog)

Präludium I
Die schon biographisch faßbare Verbindung zwischen dem Kind Eugen Rosenstock- Huessy in Berlin und Boston.

Präludium II
Die Geschichte von der Mona Lisa 1913 in Florenz.

Präludium III
Die Anknüpfung an das sichtbar dargestellte Problem Künstler und Publikum, Künstler und Gemeinde in der New Yorker Weltausstellung.

Präludium IV
Das Gedicht von dem alten Mann, der alle Filme gesehen hat. (Im Englischen ist der Satz I have seen all the pictures leichter auf die gesamte bildende Kunst zu wenden.)

Fuge I
Die Widmungen der Gebrüder Grimm an Bettina von Arnim als Zeugnis für die Entdeckung: der Künstler, den Sie bewundern, bewundert selber das All. Der Unterschied zu den Kennern, mit Zitaten von William Blake und George Eliot. Gottes Schöpfung als das Künstler und Gemeinde verbindende Erleben.

Fuge II
G. K. Chesterton und Richard Cabot
Die Geschichte von Mr. Mc Cabe
Das Thema: der ganze Kosmos ist die gespannte und geheime Feierlichkeit wie die Vorbereitung zum großen Tanz
Was heißt den Nächsten lieben wie sich selbst?
Der wahre Schatz

Fuge III
Neue Aufgabenstellung
Der Apostel Paulus ist nicht Stoff
Wie ist die Beziehung des Künstlers zum Stoff?
Die Wörter
Die Dichtung als Beispiel dafür, warum es Künstler geben muß, die die Ursprünglichkeit eines elementaren Tuns wiederherstellen

Fuge IV
Kleidung und Sprache
Architektur
Musik
Der Künstler als Arzt

Postludium I
Zwischen Barbar und Dekadent
Die geborenen Anwälte des kostbaren Materials

Postludium II
Was ist Kreativität?
wand (englisch Zauberstab) und Wandlung
Shakespeare
Beethoven
Leonardo
Amy Lowell
Emily Dickinson

Postludium III
Der einsame Künstler

Postludium IV
Was das praktisch bedeutet

Epilog
Abbot Thayer am Berg Monadnock

Bei dieser Aufstellung erkennt man, wie der Sprecher zwölfmal ansetzt und immer den Bezug zu dem Mittelpunkt behält.

In der Übersetzung habe ich die kompakten Absätze gegliedert, um den Wechsel der Stimme deutlich werden zu lassen. Die originalen Absätze sind mit einem Schrägstrich gekennzeichnet.

19. März 2001
Eckart Wilkens

Eckarts Übersetzung

Das amerikanische Orginal: The Artist and His Community

Das Original von „The Artist and His Community” as PDF-Scan